Geschichte

Die FAMILIE BONNET, oder ein Stückchen deutsch-französische Geschichte.
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Die Vorfahren der Familie Bonnet lebten ursprünglich, als friedliche Bürger, Winzer und gläubige Hugenotten in Frankreich. Aber gerade ihr Glaube sollte ihnen zum Schicksal werden. Unter Henri III, von Frankreich mußte, wie 250.000 andere Hugenotten, auch die Familie Bonnet ihres Glaubens wegen fliehen, um der Verfolgung zu entgehen und um ihr Leben zu retten.

Die Flucht ging Richtung Osten, - in Deutschland, d. h. in der Pfalz angekommen, waren die Vertriebenen von der herrlichen Landschaft, dem milden Klima, in welchem sogar Mandeln und Feigen wachsen und vor allen Dingen auch von der Tatsache, daß sie hier den Weinbau wiederfanden, so angetan, daß sie hier erneut seßhaft wurden.

 

Zwischen 1572 und 1650 muß die Familie Bonnet die Pfalz (Rheinpfalz), in unmittelbarer Nähe von Frankreich, als Ihre neue Heimat auserkoren haben. 1675 wird in der Ortschronik erstmals ein Johanneß Bonett (ein Schreibfehler, richtig: BONNET) als "Dorfmeister" erwähnt und es ist festgehalten, daß dieser 1 Gulden und 15 Kreuzer für "Zuzugsgeld" zahlen mußte.

Durch den, über Generationen in der Urheimat betriebenen Weinbau, brachte die Familie Bonnet neue Ideen und Impulse für den örtlichen Weinbau und Weinbehandlung. Schon bald gehörte die Familie Bonnet zu den anerkannten Fachleuten des Weinbaus, so daß schon 1767 in einem Buch "Vollständige Abhandlung des gesamten Weinbaus", ein "scharfsinniger" Heinrich Bonnet erwähnt wird.





             Schloß Friedelsheim anno 1625
Schloß Friedelsheim

Schon allein daraus, daß Kurfürst Friedrich V. am 16.05.1612 das Schloß Friedelsheim zum Witwensitz seiner Gemahlin Elisabeth Stuart, Tochter Jakobs I. von England, auserkoren hat, ist zu ersehen, welche Bedeutung das Schloß in der Vergangenheit hatte. Heute sind nur noch Ruinen die stummen Zeugen für die berühmte Vergangenheit, da das Schloß leider 1794 durch die Franzosen, fast restlos niedergebrannt und zerstört wurde. Während der napoleonischen Zeit, als die Pfalz von Frankreich besetzt war, wurden die Adligen enteignet. - Das Schloß, die dazugehörigen Gesindehäuser, Scheunen und Keller wurden versteigert und kamen in Privatbesitz.


Dadurch, daß damals der größte Teil des Besitzes, Mennoniten erworben haben, wurde der Schloßhof in Mennonitenhof umbenannt, wie er auch noch bis zum heutigen Tag heißt. Später hat die Familie Bonnet einen Teil des Schloßhofes, "Zehntscheunen", sowie "Zehntkeller" erworben, wo früher die Bauern und Winzer den 10. Teil ihrer Ernte, als Steuern an den jeweiligen Fürsten abliefern mußten.

Da sich die Keller, sowie die Sektproduktion noch in Teilen des alten Schloßes befindet, hat das Weingut Bonnet auch heute noch, das Schloß in der ursprünglichen Form, so wie es 1625 ausgesehen hatte, als Firmenzeichen auf den Etiketten der "Traditionsfüllungen".